Die Zucht

Vor allem Trakehner sind es, die es der Gestütsleiterin angetan haben. Ihr menschenbezogenes Wesen, ihre Persönlichkeit, ihr edles Erscheinungsbild sind es, die sie zu etwas ganz Besonderem machen. Einige der besten Stuten der Trakehner-Zucht haben hier ihr Zuhause: eine Siegerin aller Trakehner-Stuten in Dänemark, eine Siegerin ihrer Altersklasse bei der nur alle sieben Jahre stattfindenden Bundes-Stutenschau und wieder eine andere hochdekoriert in ihrem Zuchtgebiet, und hoffnungsvoller Nachwuchs sowieso.

AAA

1a Abstammung + 1a Aufzucht + 1a Ausbildung = Topqualität

Triple A, „AAA“,  ist das Konzept des Gestütes. In der Abstammung, in der Aufzucht und in der Ausbildung streben wir nach dem Optimum. Dabei geht es um die Zucht hochwertiger und vor allem rittiger Pferde, Pferde mit gesundem Selbstbewusstsein und zugleich Kooperations-, hoher Leistungsbereitschaft, bedeutender Potentiale im Viereck, am Sprung und im Gelände. Die Pferde wachsen gesund und verantwortungsvoll auf, werden schonend und ohne den heute oft anzutreffenden Druck aufgebaut, für den ambitionierten Amateur ebenso wie den zielgerichteten Profi. Viel frische Luft, täglicher Umgang mit Menschen schon im Fohlen- und Jährlingsalter, Versorgung mit allem, was der Gesundheit förderlich ist sind nur einige Stichworte.

Abstammung

Das erste “A” im triple “A” steht auf Gut Roest für eine gut durchdachte Abstammung oder Anpaarung und ist die Grundlage für ein erfolgreiches Zuchtergebnis. Da stehen auf der einen Seite die Stuten, von denen 3 der 4 Trakehnerzuchtstuten den GP-Status des Trakehner Verbandes tragen. Siegerschleifen auf Landes- und  Bundesstutenschauen, Stutenleistungsprüfungsergebnisse von 8,0 und besser, Prämie- und Staatsprämientitel, gekört und prämierter Nachwuchs bestätigen die Stutenqualität.

Auf der anderen Seite steht die Auswahl der Hengste. Dieser Aufgabe widmet die Züchterin viel Zeit. Hengste mit Erfolgen in Sport und Zucht werden bevorzugt ausgewählt, das Pedigree wird kritisch geprüft, um auch hier Aufschluss über die Sportlichkeit der Mütter und die Vererbungssicherheit der Hengste zu erlangen. Hengste mit überzeugenden Erfolgen im Sport, wie Gribaldi oder auch Insterburg, Hirtentanz, Kostolany und Maizauber sind in den Pedigrees unserer Pferde zum Teil mehrfach zu finden.

Aufzucht

Auf Gut Roest aufzuwachsen, muß etwas Wunderbares sein. Überwacht von moderner Video- und Internet-Technik und begleitet von engagierten Tierärzten erfolgt die Geburt der jungen Trakehner. Schon am ersten Tag geht der Nachwuchs mit seiner Mutter auf die Weide. Es muß schon stürmen und gießen, um von diesem Grundsatz abzuweichen. Die folgenden Monate erlebt das Fohlen in einer überschaubaren Herde von fünf, sechs Mutterstuten auf der Weide und kann seine Muskulatur, sein Skelett und seine Sinne stärken und entwickeln. Täglich  haben die Fohlen unmittelbaren Umgang mit ihren Betreuern. So entwickeln sie einen starken und problemlosen Bezug zum Menschen, lassen etwa Hufpflege ohne Widerstand zu und entwickeln Vertrauen und Routinen – ein unschätzbarer Vorteil beim späteren Reiten. Im Alter von etwa sechs Monaten werden die Youngster vorsichtig abgesetzt und in kleinen Gruppen zusammengestellt, die nun für die nächsten zwei Jahre ihre „Schulklasse“ sind. Draußen, draußen, draußen – so lautet das über alles geltende Credo in der Folgezeit, und immer wieder Kooperation mit ihren Betreuern.

Ausbildung

Ab dem zweiten Lebensjahr werden die Halbstarken in der Halle an Hindernisstangen gewöhnt, und mit etwa zweieinhalb Jahren erfolgt auch ‘mal der eine oder andere Sprung. Beim Freilaufen und Freispringen schauen wir uns unsere Nachwuchshoffnungen genau an, sehen, wie sie sich entwickelt haben und je nach Entwicklungsstand beginnt die Gewöhnung an die Longe und dann auch an den Sattel. Danach heißt es wieder Zeit auf der Weide zu verbringen, bevor mit etwa drei Jahren der Ernst des Lebens beginnt, wenn auch im dritten Lebensjahr nur sehr dosiert. Erst im vierten Lebensjahr werden unsere Trakehner zunehmend sportlich aufgebaut, denn erst dann sind sie wirklich so weit.

Eine vielseitige Ausbildung nach den Kriterien der klassischen Reiterei ist das Konzept des Gestütes. Viel Bewegung im Freien, ob als Handpferd im Gelände oder bereits unter dem Sattel auf der gestütseigenen Geländestrecke, am Strand oder im Reitgelände  des Naturschutzgebietes „Geltinger Birk“, fördert schon früh die Balance und die Gelassenheit, stärkt das Selbstbewusstsein und die Leistungsbereitschaft des jungen und auch des erfahrenen Pferdes. Für die Vorbereitung auf Reitpferdeprüfungen, Dressuraufgaben, auf Springpferde- und Springprüfungen ist die helle Reithalle bei ungünstigen Witterungen eine ideale Ergänzung.

Regelmäßige Fahrten zu auswärtigen Trainingsplätzen, wie z.B. das Gelände für die Vielseitigkeitsreiterei in Süsel und Großenwiehe, runden die Trainingsmöglichkeiten ab.

Die Erfolge geben uns Recht. Unsere Jungpferde sind auf Anhieb hoch platziert in Reitpferde- und Eignungsprüfungen, im Dressurviereck und im Springparcours.